Der tabellarische Lebenslauf
Der tabellarische Lebenslauf
Wie Sie einen perfekten Lebenslauf schreiben
Lebenslauf Aufbau und Gliederung
Der Lebenslauf ist zusammen mit dem Anschreiben der wichtigste Teil einer Bewerbung. Der potenzielle Arbeitgeber erhält so einen geordneten Überblick über die Qualifikationen und die berufliche Entwicklung des Bewerbers.
Der tabellarische Lebenslauf hat sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgesetzt. Daher wird dieses Format von den Unternehmen bei allen Bewerbungen erwartet.
Der Inhalt eines Lebenslaufs gliedert sich in die Bereiche:
1. Persönliche Daten
2. Berufserfahrung
3. Ausbildung
4. Kenntnisse / Soft Skills / Hard Skills
5. Unterzeichnung
1. Persönliche Daten
Wenn Sie einen Lebenslauf schreiben, sollte sollte dieser mit Ihren persönlichen Daten beginnen. Diese sollten klar ersichtlich sein, so dass eine schnelle Auffassung und Kontaktaufnahme ermöglicht ist.
Dazu gehören:
- Name
- Anschrift
- Telefonnummer
- E-Mail-Adresse
- Geburtsdatum
- Geburtsort
- Staatsangehörigkeit
- Familienstand (evtl. Anzahl Kinder)
2. Berufserfahrung
Das zentrale Element ist hierbei der Abschnitt Berufserfahrung. Darin sollten die wichtigsten praktischen Berufserfahrungen aufgeführt und ihr Bezug zur beworbenen Stelle deutlich gemacht werden. Hierzu gehören auch Nebenjobs, Praktika oder studienbegleitende Tätigkeiten.
Neben der Erwähnung dieser Stationen lohnt es sich, eine kurze Information zu den praktischen Erfahrungen und relevanten Fähigkeiten hinzuzufügen. Dadurch kann der Arbeitgeber nachvollziehen, welche Inhalte im Rahmen der bisherigen Beschäftigung von Bedeutung waren und sieht auch, wie treffend der Bewerber für das eigene Unternehmen ist.
Der Aufbau der einzelnen Job-Stationen
Für den Personalverantwortlichen ist von besonderem Interesse, welche Positionen Sie aktuell oder zuletzt innehaben. Beginnen Sie daher mit Ihrer jüngsten Station und führen Sie dann die vorherigen beruflichen Tätigkeiten auf. Bitte achten Sie auf eine umgekehrte zeitliche Reihenfolge.
Formatierung der Zeiten
Der zeitliche Rahmen sollte unter Angabe des Monats und Jahrs hinsichtlich Beginn und Ende angegeben werden. Bsp.
01/2016 - 11/2022
Dauert das Beschäftigungsverhältnis noch an, schreibt man
seit 01/2016 oder 01/2016 – heute
Formatierung der Arbeitgeber & Jobbeschreibung
Anschließend führt man die zutreffende Berufsbezeichnung und eine Information zur Beschäftigungsstelle auf. Diese ist mit dem vollständigen Namen und der Rechtsform anzugeben.
In der nächsten Zeile sind die Hauptaufgaben der Beschäftigung zu nennen. Dabei kann man kurz gefasst hinzufügen, welche Fähigkeiten gefordert bzw. erlernt wurden und evtl. welche Erfolge man erreicht hat.
Tipp: Genau hier kann man den Lebenslauf individuell auf den Wunsch-Arbeitgeber anpassen, indem man die Hauptaufgaben betont, die auch im zukünftigen Job gewünscht sind.
Für Berufserfahrene
Ein Bewerber, der wiederum eine Fülle an Stationen durchschritten hat, sollte sich hingegen auf jene beschränken, die den stärksten Bezug zur beworbenen Position aufweisen und dem Arbeitgeber so die relevantesten Fähigkeiten präsentieren.
Hierbei sollte man aber beachten, dass dadurch der Lebenslauf nicht mehr lückenfrei ist. Als Richtlinie für die wichtigsten angeforderten Fähigkeiten ist die Stellenausschreibung zu nehmen. Jene Qualifikationen, die der Arbeitgeber für das Wunschprofil angibt, sollten im Lebenslauf widergespiegelt werden. Dazu kann man auf Schlüsselwörter in einer kurzen Erklärung zurückgreifen.
Sofern man denn bereits über intensive Berufserfahrung auf dem relevanten Gebiet verfügt, dürfen Praktika, Nebenjobs und ähnliche Erfahrungen getrost weglassen werden. Der Lebenslauf wird so gestrafft und optimiert. Noch dazu verleiht diese Anpassung Individualität, denn die Verwendung des identischen Lebenslaufs für verschiedene Bewerbungen ist nicht immer ratsam, schließlich passt eine einzige, immer gleiche Bewerbung nicht immer zu verschiedenen Jobangeboten.
Für Berufsanfänger
Keine Sorge, wenn Sie bisher noch nicht viele oder keine Stationen vorzuweisen haben. Jeder stand einmal am Anfang und dies ist den Personalern auch bewusst. In diesem Fall empfiehlt es sich, Projektarbeiten oder studienbegleitende Tätigkeiten in den Lebenslauf aufnehmen. Ebenso zeigen Sie durch die Aufführung absolvierter Nebenjobs und Tätigkeiten, dass Sie Interesse an diesem Job haben.
3. Ausbildung / Studium
Einen weiteren separaten Abschnitt erhält der Bildungsweg. Bei diesem gehen Sie wie auch beim Berufsweg vor. In chronologischer Abfolge listen Sie hier Ihren Bildungsweg auf. Neben der zeitlichen Angabe nennen Sie die Bildungseinrichtung einschließlich Ort und Bildungsgang / Studiengang sowie dem erlangten oder voraussichtlichen Abschluss. Bei Studien können hier auch Abschlussarbeiten angegeben werden.
4. Kenntnisse / Soft Skills / Hard Skills / Interessen
Besondere Kenntnisse und Interessen sind oftmals der ausschlaggebende Punkt bei Personalern. Wenn diese die Eignung oder evtl. Bereicherung für die angestrebte Stelle belegen, bietet Ihnen dies einen Vorteil. Darum sollte man die Kenntnisse immer individuell auf die Stellenausschreibung anpassen und die Kenntnisse in den Mittelpunkt stellen, die förderlich sind und für Sie als idealen Mitarbeiter stehen.
Kenntnisse & Interessen, die nichts mit den Anforderungen zu tun haben, werden nicht aufgenommen. Die Auflistung der Kenntnisse sollten genau und mit Bewertungen erfolgen. Nachweise und evtl. Zertifikate sind dabei ein weiterer Vorteil.
Welche Kenntnisse / Interessen gibt es?
Sprachkenntnisse:
Diese können als Grafik oder in Aufzählung dargestellt werden.
Die sprachliche Qualifikation wird oft mit weiteren Begriffen angegeben:
- Grundkenntnisse
- Gute Kenntnisse
- Sehr gute Kenntnisse
- Verhandlungssicher in Wort & Schrift
- Muttersprachler
Listet man die Sprachkenntnisse in einer Aufzählung auf, beginnt man immer mit den besten Werten.
Sprachniveau nach GER (Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen)
Dieser Referenzrahmen für Sprachen wurde von der Europäischen Union eingeführt und befasst sich mit der Beurteilung von Fortschritten in den Lernerfolgen bezüglich einer Fremdsprache. Die Sprachkenntnisse werden hierbei von A1 bis C in sechs Stufen unterteilt und setzen sich wie folgt zusammen:
Elementare Sprachverwendung:
A1: Sie sind in der Lage sehr einfache Fragen zu stellen und Antworten zu geben, wenn langsam gesprochen wird.
A2: Sie sind in der Lage einfache Gespräche zu führen, Telefonate anzunehmen, E-Mails und weitere Geschäftsbriefe in einfacher Form zu beantworten.
Selbstständige Sprachverwendung:
B1: Sie können an Meetings teilnehmen und über berufsspezifische Themen sprechen.
B2: Sie können an Diskussionen oder Telefonkonferenzen teilnehmen und ohne größere Probleme sprechen.
Kompetente Sprachverwendung:
C1: Sie können ohne weiteres Präsentationen halten, Berichte schreiben und Verhandlungen führen.
C2: Sie sind in der Lage, alle Details der Sprache auf die Situation Ihres Gesprächspartners anpassen und Unterschiede berücksichtigen.
EDV Kenntnisse, Computer- und IT-Kenntnisse
Auch hier eignet sich die grafische Darstellung, kann aber auch in Textform angegeben werden. Die genaue Benennung sollte an die Stelle bzw. Branche angepasst sein. Wird ein Skill im Arbeitsalltag ständig verwendet, steigt somit auch dessen Wichtigkeit.
Beispiele häufig verwendeter technischen Kenntnisse:
Textverarbeitung: MS Word, LibreOffice, Pages
Tabellenkalkulation: MS Excel, Numbers
Präsentation: PowerPoint, Keynote
Grafik: Photoshop, Illustrator, InDesign
Betriebssysteme: Windows, Mac OS, Linux
Programmiersprachen: PHP, C++, Java, Perl, Python, Liquid
Social Media: Facebook, Instagram, Linkedin, Twitter, TikTok
CMS: WordPress, Shopify, Joomla, TYPO3, Gambio
Datenbankmanagement: Access, Oracle, MySQL
Für die Angabe reicht nicht die einfache Aufzählung, sondern sollte auch noch der Kenntnisstand mit angegeben werden. Ebenso fließt hier die Dauer der Anwendung mit ein. Werden die IT-Kenntnisse als Aufzählung dargestellt, könne diese um 3 bis 5 Stichpunkte erweitert werden.
Beispiel:
MS Excel (Expertenkenntnisse, seit 8 Jahren)
C++ (seit 7 Jahren, Liquid (seit 2 Jahren)
SAP (zertifiziert in PP)
Bitte bleiben Sie bei diesen Einstufungen bei den Tatsachen, denn schließlich könnten hierzu auch Fragen beim Vorstellungsgespräch oder Probleme während der Probezeit auf Sie zukommen.
Relevanz: Nur die Kenntnisse nennen, die relevant für die Stelle sind oder noch sein könnten.
Reihenfolge: Am besten nach der Häufigkeit der Anwendung innerhalb der Stelle sortieren
Nachweise: Wenn der Schwerpunkt auf gewissen IT-Kenntnissen liegt, ist ein Zertifikat oder Zeugnis in den Anlagen von Vorteil.
Die Anwendung Ihrer IT-Kenntnisse können Sie auch anhand von geleisteten Projekten im Bewerbungsschreiben erwähnen. Möchten Sie es noch ausführlicher darstellen, bietet sich hier auch das Motivationsschreiben an.
Eine ausgewogene Bewertung Ihrer Soft und Hard Skills wirkt hier definitiv authentischer. Hier heißt es, sich selbst gut zu reflektieren. Unsere Bewerbungsvorlagen und Lebenslauf Vorlagen stellen teilweise die Skills per Balken- oder Kreisdiagramme dar. Dies ist ideal, da Ihre Fähigkeiten dadurch schnell erfasst werden. Natürlich kann dies auch durch eine Auflistung ersetzt werden.
Aber was versteht man genau unter Soft Skills und Hard Skills?
Soft Skills beschreiben Ihre eigene Persönlichkeit - also Ihr Wesen. Hard Skills dagegen Ihre Fremdsprachen- und Softwarekenntnisse usw.
Hier einige Beispiele
Soft Skills:
Kreativität
Teamfähigkeit
Analytisches Denken
Kommunikationsstärke
Kritik- und Konfliktfähigkeit
Flexibilität
Organisationstalent
usw.
Hard Skills:
Programmiersprache
Schulabschlüsse
Fremdsprachenkenntnisse
Softwarekenntnisse
Programmiersprachen
Ausbildungsnachweise
Akademische Abschlüsse
Seminare und Fortbildungen
Ausbilderscheine
usw.
TIPP Skillsfinder:
Wer Schwierigkeiten hat seine TOP Softskills zu finden, kann den Skillfinder der Firma Hays verwenden. Durch einfaches beantworten von 24 Fragen zu rund 8 Eigenschaften rund um die Persönlichkeit, werden die Besten Skills analysiert.
→ Hier gehts zu Hays Skillfinder
Optionale Abschnitte
Hobbys, soziale Tätigkeit, Sprachkurse, Softwarekurse, usw.
Bei den verschiedenen Abschnitten und Details sollten die Matching-Points aus der Stellenanzeige aufgegriffen werden. Welche Anforderungen erfüllen Sie am besten? Was sind Ihre größten Einstellungsargumente? Greifen Sie hier gerne die Formulierung der einzelnen Anforderungen auf und belegen es mit Ihrer Qualifikation.
TIPP: Keyword optimierter Lebenslauf schreiben (ATS freundlich / CV-Parsing)
Zwischenzeitlich setzen Unternehmen immer häufiger Bewerbungsmanagement-Systeme bzw. ATS (Applicant-Tracking-Systeme) ein. Diese lesen automatisiert Lebensläufe aus und selektieren diese auch teilweise aus. Um Ihren Lebenslauf diesem System am Besten anzupassen, ist es daher von Vorteil, wichtige Schlüsselwörter und Schlagworte, die in der Stellenanzeige erwähnt wurden, in Ihrem Lebenslauf bzw. Bewerbung zu verwenden. Dies können wichtige Fähigkeiten, spezifische Ausbildungen oder andere Anforderungen sein, die in der Stellenausschreibung gefordert wurden. Natürlich nur diese, die mit denen Ihre Kenntnisse übereinstimmen. Dadurch hat Ihr Lebenslauf bessere Chancen in die nächste Runde zu kommen.
Aber Vorsicht: Sie sollten nicht zu offensichtlich im „Copy-Paste“-Stil arbeiten, denn selbst wenn Sie ATS auf diese Weise austricksen könnten, spätestens wenn der Personaler Ihren Lebenslauf liest, wird dies negativ auffallen. Daher ist es wichtig, eine gute Balance zwischen der natürlichen Erwähnung von Schlüsselwörtern und der Verwendung von Synonymen und alternativen Ausdrücken zu finden.
Hobbys im Lebenslauf
Hobbys sind eine tolle Möglichkeit, ein genaueres Persönlichkeitsbild zu vermitteln und können somit bei der Entscheidung des Arbeitgebers eine größere Rolle spielen. Hier heißt es gut abzuwägen, denn einige Hobbys können auch negative Eindrücke vermitteln, wie z.B. Extremsportarten und das damit erhöhte Verletzungsrisiko. Ideal ist es, wenn Ihre Hobbys berufsnahe sind oder Eigenschaften enthalten, die bei der angestrebten Stelle von Vorteil sind.
Was sind denn nun gute Hobbys und was vermitteln diese?Beispiele:
- Musizieren (Präsentation, Kreativität, Teamplayer)
- Bloggen & Social Media (Kommunikation, Know-how aktueller Medien)
- Vereinsarbeit (Teamplayer, Führungsfähig, Verantwortung, soziale Fähigkeiten)
- Joggen (Ausdauernd, Gesundheitsbewusst, hartnäckig, mental ausgeglichen)
- Ehrenamtliche Arbeit (soziales Engagement, Teamplayer, Verantwortung, emphatisch)
- usw.
Und welche Hobbys sollte man lieber nicht in den Lebenslauf schreiben?
Einige Hobbys können auch eher als negativ ausgelegt werden. So könnte sich ein Arbeitgeber bei Extremsportarten fragen, ob Sie auf Grund des hohen Verletzungsrisikos häufiger krank sein werden. Oder ist Ihr Hobby so zeitintensiv, dass Sie montags evtl. völlig ausgepowert in der Firma erscheinen?
Beispiele:
- Paragliding
- Boxen
- Motorsport
- Bergsteigen
- usw.
Was, wenn ich eher langweile Hobbys betreibe?
Leider haben Standard-Hobbys eher ein langweiliges Image und bilden nicht viel Ihrer Persönlichkeit ab. Darum ist es besser, diese mit mehr Details auszuschmücken. Wenn Sie möchten auch gerne mit weiteren interessanten Infos, wie z.B. Reisen: Bucket List - Europa mit dem Camper (21 Länder von 47 bereist).
Beispiele:
- Kochen (Kochschule: Asiatisch, russische Küche)
- Reisen (Bucket List - Europa mit dem Camper)
- Lesen (Klassiker, Finanzpolitik)
- Malen (Porträtmalerei, Manga)
- Walking (2x Woche)
- usw.
Fazit: Eine durchdachte Auswahl der Hobbys im Lebenslauf ist sinnvoll. Aber bitte bei den Tatsachen bleiben, denn schließlich könnten hierzu auch Fragen beim Vorstellungsgespräch auf Sie zukommen.
5. Unterzeichnung
Abschließend folgt Ihre Unterzeichnung inkl. Datum und Ort.
Übrigens, wenn Sie Ihre Lebenslauf Unterschrift noch nicht digitalisiert haben, und sich nun fragen, wie das am besten geht, können Sie das im → Blog-Beitrag Unterschrift digitalisieren lernen.
Wie geht man mit der Lücke im Lebenslauf um?
Nicht immer verläuft das Berufsleben schnurstracks nach Plan, abgebrochene Ausbildungen, Krankheit oder Phasen ohne Job führen zu Unterbrechungen im Lebenslauf.
Doch keine Panik: Derartige Zeiträume sind definitiv nicht das Aus für Ihre Bewerbung.
Die chronologische Aufzählung birgt leider das Risiko, dass Lücken schnell erkannt werden. Darum sollten Sie größere Lücken benennen, anstatt sie zu verstecken. Gehen Sie lieber offen und ehrlich damit um. Dies kommt beim zukünftigen Arbeitgeber besser an, denn spätestens im Vorstellungsgespräch wird dies ohnehin zu Sprache kommen. In diesem können Sie dann nachvollziehbar die Lücken erklären.
TIPP: Merken Sie sich Ihre Formulierung der Lücke im Lebenslauf. Im Vorstellungsgespräch werden Sie sicherlich dazu befragt. Lücken kann man auch positiv erklären und dadurch punkten. Vielleicht steckt manchmal hinter einer Lücke auch eine Stärke? Kaum ein Lebenslauf ist heute noch lückenfrei.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Bewerben.
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